Hamburg (epd). Der Vorsitzende der Migrationskommission der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Stefan Heße, sieht in der aktuellen Debatte um Migrationsbegrenzung einen schädlichen „Überbietungswettbewerb asylrechtlicher Verschärfungen“. Durch emotionalisierte Zuspitzungen und den Ruf nach vermeintlich einfachen Lösungen werde eine gefährliche Dynamik in Gang gesetzt, sagte der Hamburger Erzbischof am Donnerstag: „Ängste werden geschürt, unerfüllbare Erwartungen geweckt - und auf diese Weise droht die demokratische und rechtsstaatliche Kultur unseres Landes Schaden zu nehmen.“
Rechtsstaatliche Grundsätze und internationale Verpflichtungen seien ein hohes Gut, mahnte Heße. Es gelte, durch sachliche Politik zu überzeugen, indem man etwa die Kommunen wirksam unterstütze, bestehende Hürden auf dem Weg zu gelingender Integration abbaue und bürokratische Verfahren vereinfache. Sicherheit und Flüchtlingsschutz seien keine Gegensätze, sondern gehörten zusammen.