Berlin (epd). Die Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen (BIG) fordert eine sichere Finanzierung von Frauenhäusern. In manchen Bundesländern müssten Frauen den Aufenthalt selbst bezahlen oder Anträge auf eine Unterstützung stellen, sagte Kristin Fischer von der Beratungsstelle BIG am Freitag in Berlin im RBB-Inforadio. Einige Personengruppen fielen aus der Finanzierung ganz raus, „wie zum Beispiel Studierende, Rentnerinnen, Personen mit prekärem Aufenthalt oder wenn man erwerbstätig ist“, sagte Fischer.
Das von der Bundesregierung geplante Gewalthilfegesetz müsse deshalb schnell umgesetzt werden. So soll es künftig eine bundeseinheitliche Regelung zur Finanzierung von Frauenhäusern und Beratungsstellen geben, erklärte Fischer: „Das ist ganz wesentlich, damit Betroffene niedrigschwellig und schnell Schutz bekommen können.“
Dabei verwies sie darauf, dass in Deutschland laut Statistik alle vier Minuten eine Frau Gewalt erfahre und jeden zweiten Tag eine Frau getötet werde. Bundesweit wurden demnach im vergangenen Jahr 331 Fälle registriert, in denen Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts Opfer wurden. Dazu zählten sowohl versuchte als auch vollzogene Morde und Totschläge.
„Das ist die höchste Eskalationsstufe von dem, was Frauen erleben“, sagte die Sozialpädagogin. Die Motive der Täter seien unterschiedlich. Es handle sich etwa um „Hass auf Frauen, Macht- und Besitzansprüche oder persönliche Krisen“.