Berlin (epd). Die CDU wird sich nach den Worten ihres Vorsitzenden Friedrich Merz nicht auf eine deutliche Anhebung des Renteneintrittsalters festlegen. „Es wird weder im Wahlprogramm noch in einem möglichen Koalitionsvertrag mit uns eine Rente mit 70 geben“, sagte Merz dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Freitag). Darüber sei in den Parteigremien gesprochen worden. Der CDU-Arbeitnehmerflügel begrüßte die Ankündigung des Parteichefs.
„In unserem Grundsatzprogramm steht, dass wir in der längeren Perspektive die Lebensarbeitszeit an die Lebenserwartung koppeln müssen. Aber wir sind gegen ein starres, schematisches Renteneintrittsalter für alle Berufsgruppen, das geht einfach nicht“, sagte Merz.
Der stellvertretende Vorsitzende des CDU-Arbeitnehmerflügels, Dennis Radtke, begrüßte die Ankündigung des Parteichefs. „Ich freue mich, dass Friedrich Merz die Debatte damit beendet hat“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstag). Die CDU verschließe „nicht die Augen davor, dass viele Berufsgruppen nicht in der Lage sind, wahllos länger arbeiten zu können“, sagte Radtke, der im September ganz an die Spitze des Arbeitnehmerflügels rücken soll.
Die Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, Gitta Connemann (CDU), hatte mit der Forderung nach einer Rente mit 70 Kritik in der eigenen Partei hervorgerufen. Derzeit steigt die Altersgrenze zum Renteneintritt stufenweise auf 67 Jahre. Erstmals gilt die Regelaltersgrenze von 67 Jahre für Versicherte ab Jahrgang 1964.