Hamburg (epd). Die Pflege von Angehörigen erhöht den Wunsch nach einem früheren Renteneintritt: 44,4 Prozent der Beschäftigten ab 50 Jahren, die Angehörige pflegen, planen das nach Angaben des Gesundheitsreports der Techniker-Krankenkasse (TK). Von den Beschäftigten der gleichen Altersgruppe ohne Pflegeverantwortung wollen hingegen nur 29,5 Prozent früher in Ruhestand gehen, wie die TK am Donnerstag in Hamburg mitteilte.
Das Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung hatte im Auftrag der TK gut 1.000 Erwerbstätige ab 50 Jahren befragt. Rund jeder Achte von ihnen (12,8 Prozent) pflegt Angehörige. Die Krankenkasse erklärte, dies sei nicht nur organisatorisch und finanziell herausfordernd, sondern könne auch körperlich und seelisch belastend sein. So sagten 40,3 Prozent der Beschäftigten, die neben der Arbeit Angehörige pflegen, ihre Gesundheit sei beeinträchtigt. Von den Beschäftigten, die keine Angehörigen pflegen, gaben dies nur 22,7 Prozent an.
Die Pflege von Angehörigen ist der Umfrage zufolge meistens Frauensache (61,3 Prozent). 71,4 Prozent der pflegebedürftigen TK-Versicherten werden der Kasse zufolge zu Hause versorgt. Bei 55,5 Prozent von ihnen wird die Pflege vollständig durch Angehörige geleistet. Diese erhielten ausschließlich Pflegegeld, aber keine Leistungen für den Einsatz eines gewerblichen Pflegedienstes, hieß es.