Menschenrechtskommission kritisiert religiöse Verfolgung in Nicaragua

Menschenrechtskommission kritisiert religiöse Verfolgung in Nicaragua

Mexiko-Stadt, Managua (epd). Die Interamerikanische Menschenrechtskommission hat sich besorgt über die Verfolgung Kirchenangehöriger in Nicaragua geäußert. In einem Pressebulletin vom Mittwoch (Ortszeit) verurteilte die Kommission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) „willkürliche Verhaftungen“ und „schlimme Haftbedingungen“ für die Inhaftierten, unter denen sich auch Caritas-Mitarbeiter befinden.

Die Menschenrechtskommission erklärte, dass allein im August zwölf Priester und zwei weitere Mitarbeiter der katholischen Kirche verhaftet wurden. Sieben von ihnen seien nach ihrer Verhaftung in den Vatikan ausgewiesen worden. Seit Oktober 2023 wurden nach Angaben der Kommission rund 200 Menschen, die in der Kirche engagiert sind, aus Nicaragua ausgewiesen oder mit einem Einreiseverbot belegt.

Seit massiven Protesten gegen Präsident Daniel Ortega sowie dessen Ehefrau und Vizepräsidentin Rosario Murillo vor sechs Jahren verfolgt die Regierung ihre Kritiker systematisch. Mehr als 3.600 zivilgesellschaftliche Organisationen wurden bisher verboten, Journalisten, Oppositionelle und Kirchenvertreter ins Exil gezwungen.