Potsdam (epd). Der neue Potsdamer Garnisonkirchturm wird am 22. August nach fast sieben Jahren Bauzeit feierlich eröffnet. An dem Festakt wird auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilnehmen, wie es bei der Vorstellung des Eröffnungsprogramms der Garnisonkirchenstiftung am Dienstag in Potsdam hieß. Auch weitere Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft werden erwartet. Ab dem 23. August soll der Turm dann für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
Als erster Raum war am 1. April die Kapelle im neuen Turm eröffnet worden. Dort werden seitdem vor allem Gottesdienste gefeiert und Konzerte veranstaltet. Zum Auftakt der Frühjahrstagung der Innenministerkonferenz Mitte Juni in Potsdam wurde in der Kapelle ein Friedensgebet unter Beteiligung verschiedener Innenressortchefs gehalten.
Die Bauarbeiten für den derzeit knapp 60 Meter hohen Kirchturm laufen seit Herbst 2017. Nach der Eröffnung soll noch die rund 30 Meter hohe Turmhaube errichtet werden. Die vollständige Fertigstellung des Bauwerks wird nach aktuellem Stand 2026 erwartet. Die evangelische Kirche will den Turm vor allem als Bildungs-, Kultur- und Erinnerungsort nutzen.
Die historische Potsdamer Garnisonkirche wurde im 18. Jahrhundert errichtet und im April 1945 bei einem Luftangriff weitgehend zerstört. Ein Raum im Turm wurde danach längere Zeit weiter als Kapelle genutzt. In der DDR wurde die Ruine des Barockbaus 1968 abgerissen, der Turm wurde gesprengt. Weil die historische preußische Militärkirche auch als Ort antidemokratischer Kräfte galt, gab es über den Wiederaufbau immer wieder Streit.