USA erkennen offizielles Wahlergebnis in Venezuela nicht an

USA erkennen offizielles Wahlergebnis in Venezuela nicht an

Berlin, Caracas (epd). Die internationale Gemeinschaft erhöht nach der mutmaßlich gefälschten Präsidentschaftswahl in Venezuela den Druck auf das Regime. Die USA erkannten den Oppositionskandidaten Edmundo González als Wahlsieger an. Angesichts der überwältigenden Beweise sei es für die Vereinigten Staaten klar, dass Edmundo González die Präsidentschaftswahl gewonnen habe, erklärte US-Außenminister Antony Blinken am Donnerstag (Ortszeit) in Washington. Der Wahlbehörde hielt er vor, trotz Aufforderung der internationalen Gemeinschaft keine Ergebnisse aus den Wahllokalen vorgelegt zu haben.

Die regierungstreue Wahlbehörde hatte Maduro offiziell zum Walsieger mit 51,2 Prozent der Stimmen erklärt. Internationale Beobachtermissionen waren nicht zugelassen. Nach einer Zählung der Opposition bekam González bei der Abstimmung am Sonntag mit großem Abstand die meisten Stimmen.

Auch lateinamerikanische Länder forderten Maduro auf, Beweise für seinen Wahlsieg vorzulegen. Brasilien, Kolumbien und Peru verlangten in einer gemeinsamen Erklärung, „unverzüglich“ die nach Wahllokalen aufgeschlüsselten Ergebnisse zu veröffentlichen. Venezuela hatte zuvor die Botschafter von sieben lateinamerikanischen Ländern, darunter Chile, Peru und Argentinien, wegen ihrer Kritik an dem Urnengang des Landes verwiesen.

Oppositionsführerin María Corina Machado rief in einem auf der Internetplattform X verbreiteten Video für Samstag zu landesweiten friedlichen Protesten auf. Unbekannt ist, wo sie sich aufhält. Nach Drohungen und Anfeindungen muss sie um ihr Leben fürchten. Auch González meldete sich via X und erklärte: „Ich stehe fest an der Seite des venezolanischen Volkes.“

Allein in dieser Woche kamen nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Foro Penal mindestens 16 Menschen bei Protesten ums Leben. Machthaber Maduro warf Gonzalez und Machado Terrorismus vor und drohte ihnen mit Haftstrafen bis zu 20 Jahren. Die Generalstaatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen. Die von der Opposition im Internet veröffentlichten Ergebnislisten ihrer Wahlbeobachter bezeichnete Maduro als gefälscht.