Berlin (epd). In der Rettungsstelle eines Berliner Krankenhauses ist erneut Personal attackiert worden. Nach Angaben der Polizei hat ein Patient in der Nacht zu Montag mehrere Angestellte in einer Klinik im Stadtteil Lichtenberg rassistisch beleidigt, bespuckt und angegriffen.
Der 25-Jährige habe gegen 23.20 Uhr seinen Unmut über die lange Wartezeit in der Rettungsstelle des evangelischen Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge geäußert, teilte die Polizei am Montag mit. Als ihn eine Krankenschwester auf einen Notfall hinwies und um Geduld bat, soll er die 29-Jährige beschimpft und rassistisch beleidigt haben.
Anschließend soll er in den Tresenbereich eingedrungen sein, um seine Versichertenkarte zurückzuholen. Dabei sei es zu einem Gerangel mit zwei weiteren 27 und 41 Jahre alten Krankenhausangestellten gekommen, die der 25-Jährige ebenfalls beleidigt und zudem bespuckt haben soll. Beide soll der Mann durch Schläge, Tritte, Kratzen und Kneifen leicht verletzt haben.
Schließlich sei es dem Personal gelungen, den 25-Jährigen aus der Notaufnahme zu schieben. Vor Ort eintreffende Einsatzkräfte hätten ihn nicht mehr angetroffen. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt.
Krankenhauspersonal berichtet immer wieder von Bedrohungen und Angriffen durch Patienten und Angehörige. In der Silvesternacht waren in der Rettungsstelle eines anderen Krankenhauses in Berlin-Lichtenberg ein Arzt und ein Pfleger von drei Männern zusammengeschlagen worden. Der Vorfall war von einer Überwachungskamera aufgenommen worden und hatte bundesweit Empörung ausgelöst.