München (epd). Senioren mit Vorerkrankungen sollten nach Rat der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) besonders achtgeben, wenn sie in Seen schwimmen gehen. „Wenn man bei Hitze zu schnell ins kalte Wasser eines Sees geht, ist das für den Körper anstrengend“, sagte der ausgebildete Rettungsschwimmer und Sprecher der DLRG Bayern, Michael Förster, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Wer eine Herz-Kreislauf-Erkrankung hat, sollte besonders vorsichtig sein.
„Bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall im Wasser kann man nicht mehr viel machen. Die Leute werden bewusstlos und gehen sang- und klanglos unter“, sagte Förster zum UN-Welttag der Prävention gegen das Ertrinken (25. Juli). Dazu komme, dass Senioren tendenziell Genussschwimmer seien, die abseits des großen Trubels unterwegs seien. Wenn aber dann gesundheitliche Probleme auftauchten, bekomme es keiner mit. „Wir raten daher Senioren, dass sie erst ihren Arzt fragen sollten, bevor sie allein im See schwimmen gehen.“
Ein Hotspot für Badeunfälle seien die oberbayerischen Seen, in Franken eher Flüsse, erläuterte Förster. Im vergangenen Jahr ertranken laut DLRG-Angaben 62 Menschen in Bayern, deutschlandweit waren es 378. Dreiviertel der Opfer waren Männer. Der Anteil der Senioren ab 65 Jahren unter den Ertrunkenen liegt laut Förster seit Jahren bei rund 40 Prozent. Sie machen damit den größten Anteil aus. Kinder machten fünf bis zehn Prozent aus, junge Leute von 20 bis 30 Jahren rund zehn Prozent.
Eltern rät Förster, die Schwimmfähigkeiten ihrer Kinder nicht zu überschätzen. Eltern sollten Kinder, die nicht sicher schwimmen können, niemals aus den Augen lassen und immer in Griffnähe bleiben. Auch Schwimmhilfen böten keine hundertprozentige Sicherheit, genauso wenig wie das „Seepferdchen“, das eher ein Nichtschwimmer-Abzeichen sei, betonte Förster. Erst mit dem Bronze-Schwimmabzeichen gelte man als sicherer Schwimmer.
