Frankfurt a.M. (epd). Eine Gruppe von europäischen katholischen Laieninitiativen hat eine Debatte über das Frauenpriestertum auf der Weltsynode im Oktober in Rom gefordert. „Die Zeit ist reif. Eine Weltsynode, die sich heute nicht für eine Debatte über das Thema Frauenpriestertum in unserer Kirche öffnet, hätte ihren eigenen Anspruch verfehlt“, heißt es in einem Offenen Brief, den 13 Initiativen unterzeichnet haben. Das Schreiben, das sich direkt an Papst Franziskus richtet, wurde am Montag veröffentlicht.
Aus Deutschland beteiligen sich „Maria 2.0“, „Wir sind Kirche“ und „Frauenweihe.Jetzt“. Die Autorinnen und Autoren fordern eine Debatte, die offen für jeden, offen für alle Inhalte und alle Ergebnisse sein müsse. Man erachte dies als dringlich und wichtig aus tiefer Sorge um die Glaubwürdigkeit und die Zukunft der katholischen Kirche, heißt es in dem Brief.
Vom 2. bis zum 27. Oktober sollen die rund 400 Teilnehmer der 16. Generalversammlung der Bischofssynode zu deren zweiten und abschließenden Teil in Rom zusammenkommen. Damit wird auch die 2021 eröffnete Weltsynode enden. Papst Franziskus hatte im März Studiengruppen zu zentralen Themen der Synode eingerichtet, die dann im Oktober nicht mehr auf der Tagesordnung stehen sollen - darunter auch die Frage des Diakonats für Frauen. In der katholischen Kirche gibt es verschiedene geistliche Ämter, darunter das des Diakons.
Bislang sind Ämter, für die eine Weihe nötig ist, Frauen in der katholischen Kirche grundsätzlich verwehrt. Die Reformgruppen aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Großbritannien fordern jetzt, nicht nur über eine Weihe von Frauen zur Diakonin, sondern gleich zur Priesterin zu sprechen.