Petition fordert Exportverbot für Pestizide aus Deutschland

Petition fordert Exportverbot für Pestizide aus Deutschland

Berlin, Aachen (epd). Organisationen der Entwicklungshilfe und des Umweltschutzes haben ihre Forderung nach einem Exportverbot für in Deutschland hergestellte Pestizide bekräftigt. Am Mittwoch überreichten sie in Berlin einer Vertreterin des Bundeslandwirtschaftsministeriums den Appell „Giftexporte stoppen“, der nach Angaben der Organisationen von über 150.000 Menschen unterzeichnet wurde. Der Export von Pestiziden, die in der EU aus gesundheitlichen Gründen verboten wurden, gefährde Menschen in den Importländern, erklärten das kirchliche Hilfswerk Misereor mit Sitz in Aachen, das Inkota-Netzwerk (Berlin) und das Pestizid Aktions-Netzwerk aus Hamburg.

Obwohl die Regierungsparteien im Koalitionsvertrag ein Exportverbot für bei uns verbotene, gesundheitsgefährdende Pestizide vereinbart hatten, werde ein entsprechender Verordnungsentwurf koalitionsintern ausgebremst - und das nun schon seit einem Jahr, kritisierten die Organisationen. „Die Koalition hatte lange Zeit, offene Fragen zu klären und einen rechtssicheren Verordnungstext abzustimmen.“

Als einer der weltweit größten Exporteure von Pestiziden müsse Deutschland Verantwortung übernehmen, forderte Susan Haffmans, Pestizidreferentin bei PAN Germany. Der Export von Pestiziden, die Menschen nachweislich krankmachten, und zum Schutz der eigenen Bevölkerung und Beschäftigten in der Landwirtschaft vom Markt genommen wurden, müssten rechtssicher unterbunden werden.

Jährlich exportierten deutsche Unternehmen tonnenweise Pestizide, die in der EU verboten sind, nach Afrika, Asien und Lateinamerika, kritisierten die entwicklungspolitischen Organisationen und Hilfswerke. Dort seien viele Millionen Menschen den Giften schutzlos ausgesetzt. Vor allem Landarbeiter und Kleinbauern litten unter den Folgen von Pestizidvergiftungen. Die Fälle von Krebs- und Atemwegserkrankungen häuften sich, Missbildungen bei Neugeborenen seien keine Seltenheit, erklärte Markus Wolter, Referent für Landwirtschaft und Welternährung bei Misereor.