AfD in Senftenberg droht Ärger wegen Abschiebe-Kalendern

AfD in Senftenberg droht Ärger wegen Abschiebe-Kalendern

Berlin, Potsdam (epd). Der AfD im brandenburgischen Senftenberg droht möglicherweise juristischer Ärger von mehreren Reedereien. Grund ist nach einem Bericht des Rechercheteams beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) ein Kalender der AfD-Stadtratsfraktion. Dieser zeige Bilder von Kreuzfahrtschiffen mit Slogans wie „Recht auf Heimat. Wir bringen euch zurück“ oder „Sichere Fluchtrouten Richtung Heimat. Wir machen es möglich“.

Die AfD-Oberspreewald-Lausitz bewerbe den Kalender und biete ihn für einen Betrag von zehn Euro plus Versand an. Heikel ist nach den Recherchen, dass der Name und das Logo der jeweiligen Reederei deutlich sichtbar auf mehreren Seiten des Senftenberger Kalenders prangten. Was fehle, seien Bildquellennachweise und ein klassisches Impressum.

Nachfragen hätten ergeben, dass die sechs betroffenen Reedereien der Verwendung der Bilder und ihrer Logos nicht zugestimmt hätten. Zu den betroffenen Reedereien gehören laut RBB die Carnival Cruise Line und die MSC Cruises. Sprecher äußerten sich in dem RBB-Beitrag „schockiert, dass Fotos unserer Schiffe, auf denen Menschen verschiedenster Herkunft und Kultur friedlich zusammen Urlaub machen und arbeiten, für die fremdenfeindlichen Botschaften der AfD missbraucht wurden“.

Der Deutschland-Chef des internationalen Kreuzfahrtverbands CLIA, Georg Ehrmann, kündigte an, dass rechtliche Möglichkeiten geprüft würden. Denkbar seien auch Forderungen nach einem hohen Schadenersatz. Die AfD-Stadtratsfraktion sah sich laut RBB auf Nachfrage außerstande, „zeitnah“ Fragen zu beantworten.