Kassel: Bundespräsident Steinmeier kommt zum Gedenken an Lübcke

Kassel: Bundespräsident Steinmeier kommt zum Gedenken an Lübcke

Kassel (epd). Am Sonntag jährt sich der rechtsextremistische Mord am früheren Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke zum fünften Mal. Bei der Gedenkfeier in der Kasseler Martinskirche wird nach Angaben der Veranstalter auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprechen. Zum Gedenken an Lübcke laden das Regierungspräsidium Kassel, die Evangelische Kirchengemeinde Kassel-Mitte und der Verein „Offen für Vielfalt - Geschlossen gegen Ausgrenzung“ ein.

In der Martinskirche werde neben der Hessischen Landesregierung auch ein Querschnitt der Bevölkerung vertreten sein, sagte der Vorsitzende des Vereins „Offen für Vielfalt“, Michael Sasse, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dazu zählten Menschen, die für ihre ehrenamtliche Arbeit ausgezeichnet wurden, ebenso wie Bewohner von Jugendhilfeeinrichtungen, Wahlhelfer und anerkannte Asylbewerber.

Zum Gedenken wird die Osanna-Glocke der Martinskirche geläutet. Sie rufe zu Rechtsstaat, Freiheit, Demokratie und innerem Frieden auf, sagte der Pfarrer der Gemeinde Kassel-Mitte, Willi Temme. Die Glocke erklinge nur zu Lübckes-Todestag, am Karfreitag sowie zum Gedenken an die Zerstörung Kassels im Zweiten Weltkrieg und an die antisemitischen Pogrome durch die Nationalsozialisten.

Walter Lübcke war in der Nacht zum 2. Juni 2019 auf der Terrasse seines Wohnhauses in Wolfhagen-Istha (Landkreis Kassel) von dem Rechtsextremisten Stephan Ernst erschossen worden. Ernst wurde am 29. Januar 2021 wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.