Köln (epd). Nach Angriffen auf Politiker und Wahlkampfhelfer in den vergangenen Tagen hat die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) einen besseren Schutz auch für weniger prominente Politiker vorgeschlagen. „Es darf jedenfalls kein Tabu mehr sein, darüber zu reden, ob auch Schutzmaßnahmen für Politikerinnen und Politiker außerhalb der Landes- und Bundespolitik notwendig sein können“, sagte Reker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch, online).
Reker war im Oktober 2015 von einem Mann mit einem Messer attackiert worden. Reker überlebte nur knapp. Seitdem sei die Debattenkultur und der Umgang in der Gesellschaft „weiter verroht, Hemmschwellen sind gesunken“, sagte die Politikerin.
Ende vergangener Woche war der SPD-Europapolitiker Matthias Ecke in Dresden brutal zusammengeschlagen worden. In Berlin wurde am Dienstag Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) in einer Stadtteilbibliothek von hinten mit einem Beutel angegriffen, der mit einem harten Inhalt gefüllt war. In Dresden wurde eine Grünen-Politikerin beim Aufhängen von Wahlplakaten attackiert.