Berlin (epd). Der evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein hat den Angriff auf Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) scharf verurteilt. Der tätliche Angriff auf sei „absolut unerträglich“, erklärte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Mittwoch in Berlin. Er sei „geschockt über die Gewalt“.
Stäblein betonte, „wir müssen leidenschaftlich für unsere Demokratie eintreten. Und die Menschen schützen, die Verantwortung übernehmen.“ Giffey, die auch Berliner Bürgermeisterin ist, war laut Polizei am Dienstagnachmittag bei einem Besuch einer Bibliothek im Stadtteil Rudow von einem Unbekannten attackiert und dabei leicht verletzt worden. Der Mann habe die Politikerin unvermittelt von hinten mit einem Beutel angegriffen, der mit einem harten Inhalt gefüllt war. Die 46-Jährige wurde am Kopf sowie am Nacken getroffen.
Der Angreifer entkam unerkannt. Giffey begab sich laut Polizei kurzzeitig wegen Kopf- und Nackenschmerzen zu einer ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.
Am Freitag war in Dresden der SPD-Europaabgeordnete Matthias Ecke beim Anbringen von Wahlplakaten angegriffen und so schwer verletzt worden, dass er im Krankenhaus operiert werden musste. Die Tat war Anlass für eine Sondersitzung der Innenminister am Dienstagabend. Die Ministerrunde verurteilte den Angriff auf Ecke und ähnliche Vorfälle in jüngster Zeit. Sie forderte zudem eine Überprüfung der Strafgesetze, um Angriffe auf politisch Aktive schärfer ahnden zu können