Dresdner Bischöfe verurteilen Angriffe auf Wahlkampfteams

Dresdner Bischöfe verurteilen Angriffe auf Wahlkampfteams

Dresden (epd). Nach dem gewalttätigen Angriff auf den SPD-Europaabgeordneten Matthias Ecke in Dresden am Freitagabend haben Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz und der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, Gewalt und Einschüchterungsversuche im laufenden Wahlkampf kritisiert. „Diese offene Gewalt erschüttert uns persönlich und als Gesellschaft“, heißt es in einer am Montag in Dresden gemeinsam verbreiteten Erklärung.

Es brauche „jetzt ein Bewusstsein dafür, wie stark die freiheitliche Demokratie von grundlegenden Werten lebt“, appellierten die Bischöfe. Konkret bedeute dies „Fairness im Meinungsstreit, Respekt vor Andersdenkenden und Verzicht auf jede Form von persönlicher Herabwürdigung“.

Hintergrund ist der Angriff auf Ecke sowie weitere Attacken auf Wahlhelfer der Grünen am Freitagabend in Dresden. Ecke wurde dabei so schwer verletzt, dass er im Krankenhaus liegt und operiert werden musste. Die Polizei in Dresden hat mittlerweile vier Tatverdächtige im Alter von 17 bis 18 Jahren ermittelt. Einer hatte sich in der Nacht zu Sonntag selbst gestellt, die drei anderen wurden im Laufe des Sonntags ermittelt und ihre Wohnungen durchsucht.

Es stehe viel auf dem Spiel, betonten die beiden Bischöfe in ihrer Erklärung. Sie appellierten an einen fairen Umgang miteinander sowie an Menschenwürde und Zusammenhalt. Es sei „jetzt wichtig, dass wir Christinnen und Christen uns im privaten wie im öffentlichen Raum zu Wort melden, herabwürdigendes Reden nicht unwidersprochen lassen und uns an die Seite derjenigen stellen, die angegriffen werden“. In Sachsen sind in diesem Jahr neben der Europawahl auch Kommunal- und Landtagswahlen.