Berlin (epd). Der Kinderschutzbund macht auf psychische Gewalt im Sport aufmerksam. Diese werde oftmals bagatellisiert oder gar nicht erst wahrgenommen. „Noch immer herrscht in vielen Köpfen die Vorstellung vor, dass gute sportliche Leistungen nur mit Abwertung und Drill zu erreichen sind“, sagte Sabine Andresen, Präsidentin des Kinderschutzbunds, anlässlich des Tags der gewaltfreien Erziehung an diesem Dienstag.
Wie der Verband mitteilte, gaben in einer Studie der Sporthochschule Köln aus dem Jahr 2022 63 Prozent der Befragten an, dass sie Formen psychischer Gewalt im Vereinssport erfahren haben. Das sei mit Abstand die häufigste Form der Gewalt und gleichzeitig jene Form, der öffentlich am wenigsten Bedeutung beigemessen wird.
„Sportvereine sollen Orte der Beziehung, der Talentförderung und der Motivation sein. Leider sind sie auch oftmals Orte, an denen Kinder und Jugendliche Demütigungen, Herabsetzungen oder übertriebenen Leistungsansprüchen ausgesetzt sind“, sagte Andresen. „Wir sind froh darüber, dass die meisten Spitzenverbände das Problem mittlerweile erkannt haben und Maßnahmen ergreifen, um gegenzusteuern.“