Sankt Augustin, Düsseldorf (epd). Die Bundespolizei hat am Donnerstag ihre Razzia gegen Schleuserkriminalität fortgesetzt. Es würden 116 weitere Wohnsitze durchsucht, erklärten die Staatsanwaltschaft Düsseldorf und die Bundespolizeidirektion Sankt Augustin am Donnerstagmorgen. Am Mittwoch waren bei einem Großeinsatz in acht Bundesländern bereits zehn Beschuldigte festgenommen worden.
Die mutmaßliche Schleuserbande soll den Angaben zufolge etwa 350 Menschen Aufenthaltserlaubnisse verschafft haben. Insgesamt richteten sich die Ermittlungen gegen 38 mutmaßliche Bandenmitglieder und 147 weitere Menschen, die von der Bande geschleust worden sein sollen.
Hauptbeschuldigte seien eine Rechtsanwältin und ein Rechtsanwalt aus dem Raum Köln, hieß es. Sie sollen über ihre Kanzleien wohlhabende ausländische Staatsangehörige überwiegend aus China angeworben haben. Mit der Aussicht auf eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis sollen die Geschleusten Beträge zwischen 30.000 und 350.000 Euro an die Kanzleien gezahlt haben.
Am Donnerstag wurden nach Polizeiangaben Wohnsitze durchsucht, die gegenüber den Behörden nur zum Schein angegeben worden sein sollen, um unerlaubt Aufenthaltserlaubnisse zu erlangen. Durchsuchungen fanden demnach unter anderem in Bonn, Düren, Düsseldorf, Frechen, Kerpen, Köln, Ratingen und Solingen statt.