Studie: Mitnahmeeffekte beim Kurzarbeitergeld in der Corona-Pandemie

Studie: Mitnahmeeffekte beim Kurzarbeitergeld in der Corona-Pandemie

Nürnberg (epd). In der Corona-Pandemie ist es nach Einschätzung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) „in nennenswertem Umfang“ zu Mitnahmeeffekten beim Bezug des Kurzarbeitergeldes gekommen. Wie das zur Bundesagentur für Arbeit gehörende Institut am Dienstag in Nürnberg mitteilte, gaben in einer Erhebung 39 Prozent der Kurzarbeitergeld-Beziehenden an, dass ihre eigene Arbeitsmenge trotz Kurzarbeit unverändert geblieben sei. 21 Prozent der Befragten hätten angegeben, mehr Stunden gearbeitet zu haben, als die Abrechnung des Kurzarbeitergeldes vorsah.

Die Studienergebnisse stellten jedoch „die insgesamt sehr positiven Befunde zu den Auswirkungen des Kurzarbeitergeldes auf die Stabilität der Beschäftigung in Deutschland während der Corona-Krise nicht in Frage“, erklärte IAB-Direktor Bernd Fitzenberger. Kurzarbeit habe in der Covid-19-Pandemie eine sehr wichtige Rolle gespielt, um die wirtschaftlichen Folgen der Krise abzufedern. Für die Zukunft empfiehlt Fitzenberger jedoch, Mitnahmeeffekte stärker zu begrenzen. „Für eine Krisensituation, in der Kurzarbeit attraktiver ausgestaltet wird und der Zugang erleichtert wird, sind zusätzliche Kontrollen notwendig“, sagte Fitzenberger.

Die Studie beruht nach den Angaben auf Beschäftigtenbefragungen des IAB im Zeitraum von November 2020 bis Februar 2021 und auf Daten der Bundesagentur für Arbeit. Die Ergebnisse zu Mitnahmeeffekten beruhten auf den subjektiven Einschätzungen von Beschäftigten.