Frankfurt a.M., Khartum (epd). Ein Jahr nach Beginn des Krieges harren laut „Save the Children“ mehr als zehn Millionen Kinder im Sudan in einem Konfliktgebiet aus. Jedes zweite Kind in dem afrikanischen Land lebe nicht mehr als fünf Kilometer von den Frontlinien entfernt und erlebe Luftangriffe, Beschuss und Gewalt, erklärte die Hilfsorganisation mit Verweis auf eine von ihr in Auftrag gegebene Analyse am Mittwoch in Khartum.
Der Krieg habe an Ausmaß und Brutalität zugenommen, sagte der Sudan-Landesdirektor von „Save the Children“, Arif Noor. „Die Kinder im Sudan erfahren unvorstellbares Leid.“ Sie würden Zeugen von Tötungen, Massakern und Zerstörung, während sie mit der Angst lebten, getötet oder verletzt zu werden.
Die Hilfsorganisation forderte mehr humanitäre Hilfe für das nordostafrikanische Land. Der UN-Aufruf über mehr als zwei Milliarden Euro sei nur zu knapp sechs Prozent gedeckt. Bei der für nächsten Montag (15. April) angesetzten internationalen Geberkonferenz in Paris müssten die Mittel für humanitäre Hilfe aufgestockt werden, forderte Noor. Zugleich müssten die Staats- und Regierungschefs „alles in ihrer Macht Stehende tun, um Lösungen zur Beendigung der Kämpfe zu finden“.
Im Sudan war am 15. April 2023 ein Machtkampf zwischen der Armee und der RSF-Miliz eskaliert. Seitdem herrscht in weiten Teilen des Landes Krieg. Tausende Menschen wurden getötet. Mehr als acht Millionen Frauen, Männer und Kinder sind nach UN-Angaben auf der Flucht, die meisten innerhalb des Landes.