Berlin (epd). Im Ukraine-Ankunftszentrum auf dem ehemaligen Flughafen Berlin-Tegel ist am Dienstag ein Unterkunftszelt vollständig abgebrannt. Menschen seien dabei nicht verletzt worden, teilte die Berliner Feuerwehr am Dienstag auf dem Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter, mit. Ein Polizeisprecher sprach von mehreren Personen mit einem Verdacht auf Rauchgasvergiftung. Die Ermittlungen zur Brandursache stünden noch am Anfang.
Laut einer Sprecherin des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) brach das Feuer in einer Halle aus, in der zu dem Zeitpunkt 301 Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht waren. Diese sowie Bewohner angrenzender Hallen seien in Sicherheit gebracht worden. Insgesamt handele es sich um etwa 1.000 Menschen. Die abgebrannte Halle hatte laut Feuerwehr eine Fläche von 1.000 Quadratmetern.
Berlins Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) dankte nach dem Brand den Mitarbeitern des Wachdienstes für deren besonnenes und schnelles Handeln. Sie hätten alle Menschen in Sicherheit gebracht und damit Leben gerettet.
Der Flüchtlingsrat Berlin und der Verein Pro Asyl forderten, das Ankunftszentrum auf dem ehemaligen Flughafen zu schließen. Der flüchtlingspolitische Sprecher von Pro Asyl, Tareq Alaows, sagte, in Griechenland habe sich gezeigt, dass diese Art der Massenunterbringung tödlich enden könne. Trotzdem entschieden sich Politik und Behörden auch in Deutschland immer wieder aufs Neue dafür. „Wir können von Glück sprechen, wenn es in Tegel keine Toten gibt“, erklärte Alaows nach einem Besuch der Brandstätte.
Aktuell ist das Ukraine-Ankunftszentrum laut Landesamt mit rund 4.500 Menschen belegt. Weitere 2.500 freie Plätze stünden zur Verfügung. Die durch den Brand betroffenen Menschen würden an anderer Stelle des Ankunftszentrums untergebracht.