Wiesbaden (epd). Das durchschnittliche Heiratsalter in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren merkbar erhöht. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag zum Welttag der Ehe am 11. Februar mitteilte, waren Frauen im Jahr 2022 bei ihrer ersten Heirat im Schnitt 32,6 Jahre und Männer 35,1 Jahre alt - „in beiden Fällen ein neuer Höchststand“. Binnen 20 Jahren sei das Durchschnittsalter bei der ersten Heirat bei Frauen damit um 3,8 Jahre und bei Männern um 3,3 Jahre gestiegen.
Der durchschnittliche Altersunterschied zwischen den Geschlechtern sei somit seit 2002 von 3 Jahren auf 2,5 Jahre leicht geschrumpft, hieß es weiter. Nach der Einführung der Ehe für alle im Oktober 2017 gehen seit dem Berichtsjahr 2018 den Angaben zufolge auch gleichgeschlechtliche Eheschließungen in die Statistik ein. Wie das Bundesamt weiter mitteilte, war rund die Hälfte (49 Prozent) der erwachsenen Bevölkerung Ende 2022 verheiratet, bei den 65- bis 69-Jährigen gut zwei Drittel (68 Prozent)
Zudem entschieden sich immer mehr erst später im Leben zum Ja-Wort auf dem Standesamt: Die Zahl derjenigen, die mit über 50 Jahren zum ersten Mal heiraten, sei von 7.500 im Jahr 2002 auf rund 41.500 im Jahr 2022 gestiegen. Auch der Anteil der unter 30-Jährigen gehe zurück, der Anteil der Älteren ab 50 Jahren nehme zu.
Die Ursachen dieser Veränderungen seien zum einen der Anstieg des Alters bei den Erst-Ehen und zum anderen der veränderte Altersaufbau der Bevölkerung im Allgemeinen. So ist laut Statistischem Bundesamt auch der Anteil der Altersgruppe 50plus an der Gesamtbevölkerung binnen 20 Jahren gewachsen, von gut 36 Prozent zum Jahresende 2002 auf knapp 45 Prozent Ende 2022.