"Politik hat dafür Sorge zu tragen, dass in unserer Gesellschaft kein Mensch auf der Strecke bleibt", schrieb die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, am Montag an Kraft. Wenn sich Politiker an diesem Grundsatz ausrichteten, könnten sie mit der vollen Unterstützung der westfälischen Kirche rechnen.
Der rheinische Präses Nikolaus Schneider hatte bereits am Sonntagabend erklärt, der Wählerwille sei ein "Auftrag an die künftige Landesregierung, in finanziell und gesellschaftlich schwierigen Zeiten die soziale Sicherheit der Menschen und das friedliche Zusammenleben aller im Blick zu behalten". Der klare rot-grüne Wahlsieg bei der Landtagswahl zeigt nach Einschätzung von Schneider, dass die Wähler sichere Mehrheiten und damit klare Verhältnisse wollen.
Auch Kurschus betonte, das Ergebnis ermögliche eine verlässliche Politik über den Tag hinaus. Das Wählervotum bestätige "erfreulich klar die Regierungsfähigkeit der bisherigen Koalition". Den deutlichen Sieg der SPD führt Kurschus vor allem auf Krafts persönliche Ausstrahlung und Überzeugungskraft zurück. Die beiden leitenden Theologen wünschten der künftigen Landesregierung, aber auch der Opposition und den aus dem Landtag ausscheidenden Politikern Gottes Segen für ihre Arbeit.