Frankfurt a.M. (epd). Die Besatzung der „Humanity 1“ hat am Donnerstag 126 Menschen vor dem Ertrinken im Mittelmeer gerettet. Die Geflüchteten seien am frühen Morgen aus einem überfüllten, doppelstöckigen Holzboot in der maltesischen Rettungszone an Bord genommen worden, teilte die Organisation SOS Humanity mit, die das Rettungsschiff betreibt. Niemand auf dem Boot habe eine Rettungsweste getragen.
Von den Geretteten sind demnach mindestens ein Drittel Kinder und Jugendliche, darunter ein Neugeborenes. Viele von ihnen seien ohne Begleitung eines Erwachsenen unterwegs. Auch eine Person mit Behinderung sei an Bord. Die große Mehrheit der Menschen stamme aus Syrien.
Die Besatzung war am späten Mittwochabend von einem Flugzeug der EU-Grenzschutzagentur Frontex und der Notfallhotline Alarmphone über das Boot in Seenot informiert worden. Das Boot war nach Angaben der Geretteten vom libyschen Sabratha aufgebrochen. An Bord der „Humanity 1“ würden viele der Geflüchteten gegen Dehydrierung und Unterkühlung behandelt, viele seien erschöpft.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. 2023 kamen laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mehr als 3.000 Menschen bei der Überfahrt ums Leben oder sie werden vermisst. Seit Beginn des Jahres 2024 sind es demnach 16.