Düsseldorf (epd). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) kritisiert Pläne der Stadt Düsseldorf, ihre rund 14.000 Gaslaternen auf Strom umzurüsten. Das unter Denkmalschutz stehende Gaslaternennetz dokumentiere die bedeutende Rolle Düsseldorfs als Innovationsstandort und führende „Röhrenstadt“ in der Zeit der Industrialisierung, erklärte die Stiftung am Freitag in Bonn. Dass die Laternen durch die Umrüstung ihren Denkmalwert verlieren, werde „billigend in Kauf genommen“. Am kommenden Donnerstag (14. Dezember) soll der Stadtrat über die Umstellung entscheiden, eine Mehrheit wird erwartet.
Die Stiftung warnt davor, dass durch die Zustimmung des Stadtrates der Denkmalwert der Laternen zerstört werde. Dabei seien die Laternen erst 2020 unter Denkmalschutz gestellt und 2021mit 400.000 Euro Bundesmitteln instand gesetzt worden. Nur etwa 200 gasbetriebene Exemplare am Hofgarten sollten erhalten bleiben und „der Zerstörung entgehen“.
Die Stadt selbst entziehe sich der Verpflichtung, die sie privaten Denkmaleigentümern abverlangt: achtsam mit dem Kulturerbe umzugehen, sagte DSD-Vorstand Steffen Skudelny. Die Denkmalschutzstiftung spricht sich für den Erhalt der identitätsstiftenden Gaslaternen als integralem Bestandteil des Stadtbildes aus und appelliert an die Entscheider, diesen „kostbaren Denkmalbestand nicht leichtfertig für eine nicht nachhaltige Symbolpolitik zu opfern“.