Berlin (epd). Kriege bereiten den Heranwachsenden in Deutschland einer Studie zufolge weiterhin die größten Sorgen. Das geht aus der repräsentativen Sinus-Jugendstudie 2023 im Auftrag der Krankenkasse Barmer hervor, die am Donnerstag in Berlin veröffentlicht wurde. Demnach nennen 53 Prozent der Jugendlichen Kriege als Grund persönlicher Ängste. 2022 waren es zwar noch 56 Prozent. Allerdings berücksichtigt die aktuelle Umfrage noch nicht den Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas. Am Schluss der Skala rangiert die Angst vor den Folgen der Künstlichen Intelligenz (17 Prozent).
„Obwohl es Teenagern in vielen Regionen der Welt sicherlich schlechter geht, ist es dennoch bedrückend, wie sehr das Thema Kriege auch unsere Heranwachsenden belastet“, sagte Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer. Große Sorgen bereiten den Befragten auch die Folgen des Klimawandels (47 Prozent) und der Umweltverschmutzung (46 Prozent).
Für die Erhebung wurden den Angaben zufolge von September bis Anfang Oktober bundesweit rund 2.000 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren befragt. Wie aus der Sinus-Studie weiter hervorgeht, schauen die Heranwachsenden hierzulande wieder positiver nach vorn. Demnach blicken derzeit 79 Prozent optimistisch in ihre Zukunft. Das sind vier Prozentpunkte mehr als im Jahr 2022, aber immer noch zwei weniger als im Jahr 2021.
Im Gegensatz zum eigenen Leben blicken die Jugendlichen auf die Zukunft Deutschlands und der Welt nur verhalten positiv. 48 beziehungsweise 41 Prozent haben hier eine optimistische Einschätzung. Das sei zwar mit Blick auf Deutschland ein Anstieg im Vergleich zum vergangenen Jahr, aber der Wert lag immer noch um 14 Prozentpunkte niedriger als im Jahr 2021.