Berlin (epd). Am Tag des Ehrenamtes hat die Arbeiterwohlfahrt (AWO) von der Bundesregierung eine „mutige und wirksame neue Ehrenamtsstrategie“ gefordert. „Die Politik hat in den letzten Jahren zunehmend erkannt, wie wichtig bürgerschaftliches Engagement für die Demokratie ist. Jetzt gilt es, Taten folgen zu lassen“, sagte die Vorsitzende des Präsidiums, Kathrin Sonnenholzner, am Dienstag in Berlin. Es müsse der Weg zu einer dauerhaft und auskömmlich finanzierten Engagementinfrastruktur gefunden werden.
Die AWO und die anderen Sozialverbände der Wohlfahrtspflege stünden in besonderer Weise für das Zusammenwirken von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräften. „Sie tragen damit zur Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen erheblich bei, gerade in Krisenzeiten. Wir erwarten daher eine Förderpolitik, die insbesondere diese Leistungen verstärkt in den Blick nimmt“, betonte Sonnenholzner: „Ob in Altenpflegeeinrichtungen, in der Nachbarschaftshilfe, in der Unterstützung von Geflüchteten oder in Vereinen vor Ort: Ohne ehrenamtliches Engagement wäre unsere Gesellschaft kälter, unsozialer und weniger demokratisch.“
Michael Groß, Co-Vorsitzender des AWO-Präsidiums, ergänzte, es sei wichtig, künftig „die Bedeutung von Antidiskriminierungsarbeit und Demokratiebildung in den Mittelpunkt stellen“. Auch in einer angespannten Haushaltslage müsse klar bleiben, dass sich die Unterstützung von engagementfördernden Verbänden, von Freiwilligendiensten und Demokratieinitiativen doppelt und dreifach bezahlt mache.