Salzgitter (epd). Kinder, Schwangere und stillende Mütter sollten nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) Paranüsse möglichst meiden. Diese könnten ungewöhnlich hohe Mengen an radioaktivem Radium enthalten, teilte die Behörde am Dienstag in Salzgitter mit. Im Gegensatz etwa zu heimischen Nussarten, könnten Paranussbäume die Substanz mit ihren Wurzeln aufnehmen und bis in die Nüsse transportieren. Die Bäume wachsen in den tropischen Regenwäldern Südamerikas, deren Böden zum Teil große Mengen an Radium enthalten.
Für Erwachsene sei es unbedenklich, Paranüsse in Maßen zu verzehren, sagte BfS-Präsidentin Inge Paulini. Die Strahlendosis, die dadurch für sie entstehe, sei gering. Bei Kindern könne die gleiche Menge an Paranüssen aber zu einer deutlich höheren Strahlendosis führen als bei einer erwachsenen Person.
Das liege nicht nur daran, dass sich der menschliche Körper und sein Stoffwechsel mit dem Lebensalter änderten. Radium lagere sich wie Kalzium in Zähne und Knochen ein, und die seien bei Kindern noch im Aufbau. Ungeborene Kinder und Säuglinge könnten den radioaktiven Stoff über Plazenta und Muttermilch aufnehmen, erläuterte Paulini.
„Wenn Kinder Paranüsse nur gelegentlich essen, geht es auch bei ihnen um vergleichsweise kleine Strahlendosen. Deswegen mag der Rat zur Vorsicht übertrieben klingen. Aber Kinder brauchen besonderen Schutz, auch vor unnötiger Strahlung“, betonte Paulini. Kinder reagierten empfindlicher auf Strahlung als Erwachsene. Anders als Erwachsene können sie sich oft auch kein eigenes Urteil über das mögliche Risiko bilden und eigenverantwortlich entscheiden. Von einem übermäßigen Verzehr von Paranüssen rät das Bundesamt auch Erwachsenen vorsorglich ab.