Berlin (epd). Wenige Tage vor Beginn der Weltklimakonferenz hat „Brot für die Welt“ mehr Hilfe für besonders vom Klimawandel gefährdete Länder angemahnt. In den 14 Staaten mit dem höchsten Risiko seien Projekte zur Anpassung an die Erderwärmung am stärksten unterfinanziert, erklärte das evangelische Hilfswerk am Mittwoch in Berlin zur Veröffentlichung eines Reports. Demnach steht Afghanistan an der Spitze der besonders verletzlichen Länder mit zu wenig Hilfe, gefolgt vom Südsudan und dem Niger.
Für den sogenannten Anpassungsindex wurden laut „Brot für die Welt“ die Finanz-Hilfen für 129 Länder analysiert. Dabei sei untersucht worden, ob die für die Anpassung an den Klimawandel bereitgestellten Gelder dem Risiko in den jeweiligen Ländern gerecht werde.
Als extrem unterfinanziert gelten laut dem Index unter anderem auch der Jemen, Uganda, Somalia, Irak und Syrien. „Ausgerechnet bei den Ländern, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind, kommt das ohnehin zu knappe Geld nicht an“, sagte die Präsidentin von „Brot für die Welt“, Dagmar Pruin. Damit drohe den meisten Ländern eine „dauerhafte Resilienzlücke“, die eine nachhaltige Entwicklung unmöglich mache.
Die Industriestaaten haben versprochen, ärmere Länder ab 2020 mit jährlich mindestens 100 Milliarden US-Dollar aus staatlichen und privaten Quellen beim Klimaschutz und der Anpassung an die Erderwärmung zu unterstützen. Bei der Anpassung geht es etwa um Investitionen in eine für Extremwetter besser gerüstete Landwirtschaft oder Warnsysteme vor Stürmen. Bisher haben die Industriestaaten das sogenannte 100-Milliarden-Dollar-Ziel nicht erreicht.
Die 28. Weltklimakonferenz wird von den Vereinigten Arabischen Emiraten vom 30. November bis zum 12. Dezember in Dubai ausgerichtet. Erwartet werden Vertreterinnen und Vertreter aus mehr als 190 Staaten.