UN-Abzug aus Mali schreitet voran

UN-Abzug aus Mali schreitet voran

Nairobi, Bamako, New York (epd). Im Rahmen des Abzugs der UN-Mission aus Mali haben die letzten knapp 900 Blauhelmsoldaten vom nördlichen Stützpunkt Kidal das Hauptquartier in Gao erreicht. Die Soldaten seien sicher angekommen und reisten in den kommenden Tagen in ihre Heimatländer weiter, sagte der UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Mittwoch (Ortszeit) in New York. Auf dem Weg von Kidal nach Gao waren dutzende Soldaten durch Sprengfallen verletzt worden. Der Abzug aus 8 von 13 Stützpunkten ist damit abgeschlossen.

Die malische Militärregierung hatte die UN-Mission Minusma im Juni aufgefordert, das Land zu verlassen. Geplant ist ein kompletter Rückzug bis Ende des Jahres und die Übergabe der Stützpunkte an die malische Armee. Wegen Sicherheitsbedenken schloss die Minusma den strategisch wichtigen Stützpunkt in Kidal zwei Wochen früher als geplant, weshalb das Militär das Camp nicht rechtzeitig erreichte und es in die Hände von Tuareg-Rebellen gefallen ist. Die Rebellen kämpfen mit der Armee um die Kontrolle der Gebiete, aus denen sich die Minusma zurückzieht.

In den kommenden Wochen werden die Lager in Ansango und Mopti geschlossen. Bis Ende des Jahres wird der Großteil der Blauhelme das Land verlassen. Einige wenige sollen Anfang 2024 die letzte Phase des Abzugs koordinieren, bei der die größten Standorte der Minusma in Gao, Timbuktu und Bamako an das malische Militär übergeben werden sollen.

Die Minusma war eine der größten UN-Missionen weltweit und galt als eine der gefährlichsten. Etwa 15.000 militärische und zivile Kräften gehörten dazu, darunter auch bis zu 1.100 Bundeswehrsoldaten. Die Mission sollte seit ihrem Beginn 2013 die Umsetzung eines Friedensvertrages mit Tuareg-Gruppen, die vorübergehend die Kontrolle über Nordmali übernommen hatten, überwachen und die Bevölkerung schützen. Die Ausbreitung von Terrorgruppen konnte Minusma nicht verhindern. Seit Beginn des Abzugs hat die Gewalt in der Region zugenommen.