UNHCR-Direktorin: Welt schweigt angesichts der Gewalt im Sudan

UNHCR-Direktorin: Welt schweigt angesichts der Gewalt im Sudan

Genf (epd). Der bewaffnete Konflikt im Sudan zwischen Armee und Milizen verschärft sich den Vereinten Nationen zufolge immer weiter. Dennoch schweige die Welt angesichts von Gewalt und Leid in skandalöser Weise, kritisierte die Direktorin für Außenbeziehungen des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Dominique Hyde, am Dienstag in Genf.

Das ganze Land sei von einer unvorstellbaren humanitären Krise betroffen, immer mehr Menschen müssten vor den unerbittlichen Kämpfen fliehen, sagte Hyde nach einem Besuch im Sudan. Und die Täter gingen straffrei aus.

Seit Beginn des Kriegs vor knapp sieben Monaten sind Hyde zufolge innerhalb des Sudans 4,5 Millionen Menschen aus ihrer Heimat geflohen. Schulen seien geschlossen, Geflüchtete seien in Klassenzimmern untergebracht. Zusätzlich etwa 1,2 Millionen Menschen hätten in Nachbarländern wie dem Tschad, Ägypten, dem Südsudan, Äthiopien und der Zentralafrikanische Republik Schutz gesucht. Die überwältigende Mehrheit der Menschen auf der Flucht seien Frauen und Kinder.

Im Sudan war am 15. April ein Machtkampf zwischen der regulären Armee und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) eskaliert. Seitdem gibt es Kämpfe in vielen Teilen des Landes, vor allem in der Hauptstadt Khartum und der westlichen Darfur-Region.