Paderborn (epd). Das Erzbistum Paderborn hat sein Ergebnis für das Finanzjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Der Jahresabschluss für das Finanzjahr 2022 liege bei 45,1 Millionen Euro und damit um etwa 85 Prozent über dem Ergebnis von 2021 (24,3 Millionen), teilte das Erzbistum am Dienstag in Paderborn mit. Ursächlich für diese Entwicklung waren unter anderem geringere Aufwendungen für die Altersversorgung sowie gestiegene Erträge aus der Kirchensteuer. Auch eine Ausschüttung aus einem vermögensverwaltenden Spezialfonds schlug den Angaben nach positiv zu Buche.
Die Kirchensteuererträge im Erzbistum stiegen 2022 leicht um 1,4 Prozent auf 437 Millionen Euro, die Personalkosten sanken um 3,9 Prozent auf 217 Millionen Euro. Die staatlichen Zuschüsse legten um 3,5 Prozent auf 64 Millionen Euro zu. „Unsere Finanzpolitik soll die Aufgaben in den Kirchengemeinden, Verbänden und sonstigen Einrichtungen und Aktivitäten des Erzbistums verlässlich unterstützen“, sagte der Leiter des Bereichs Finanzen im Erzbistum Paderborn, Dirk Wummel.
Unter Berücksichtigung von sogenannten Rücklagendotierungen und eines Gewinnvortrags aus dem Jahr 2021 ergibt sich demnach ein Bilanzergebnis von 60,6 Millionen Euro. Davon werden 36,2 Millionen Euro ausgeschüttet und in Seelsorge, Caritas und Bildung investiert.
Mit Blick auf die kommenden Jahre geht Wummel davon aus, dass die Verteilung der Finanzmittel in Zukunft schwieriger wird, „weil die Kirchensteuererträge real zurückgehen. Außerdem müssen wir damit rechnen, dass die Inflation sich weiterhin kostentreibend auswirken wird.“ Hinzu komme, dass die Zahl der Gemeindemitglieder weiter sinken wird.
Im Erzbistum Paderborn gibt es derzeit rund 1,36 Millionen Menschen katholischen Glaubens. Es wird damit gerechnet, dass sich die Zahl der Katholiken bis 2060 auf etwa 700.000 Mitglieder halbiert. Für das Erzbistum arbeiten derzeit rund 3.000 hauptamtliche und etwa 70.000 ehrenamtliche Kräfte. Das Erzbistum hat mehr als 600 Gemeinden.