Berlin, Potsdam (epd). Die Polizei ist am Dienstag in drei Bundesländern gegen eine Schleuserbande vorgegangen. Vollstreckt wurden 18 Durchsuchungsbeschlüsse in Brandenburg, Berlin und Sachsen-Anhalt, wie die Bundespolizei in Berlin mitteilte. Es wurden demnach drei Haftbefehle vollstreckt.
Die Aktion der Bundespolizei und der brandenburgischen Polizei richtete sich auf Antrag der Staatsanwaltschaft Potsdam gegen zehn Schleuser und einen Drogenhändler-Ring. Den Tatverdächtigen werde banden- und gewerbsmäßiges Einschleusen von Ausländern vorgeworfen, einem der Tatverdächtigen zudem der Handel mit Betäubungsmitteln.
Die mutmaßliche Bande soll Menschen auf verschiedenen Routen von Ungarn aus nach Deutschland eingeschleust haben. Vorrangig habe es sich um Syrer gehandelt. In nachweislich vier Fällen seien zwischen April und Juni 60 Menschen eingeschleust worden, hieß es.
Einer der Hauptbeschuldigten ist demnach ein 30-jähriger Syrer, der sein Auto im Juni nahe des sächsischen Bautzen auf der Flucht vor der Polizei in die Spree gesteuert hatte. Darin befanden sich 17 illegal eingereiste Syrer. Der Mann wurde am Dienstag in Berlin-Lichtenberg festgenommen. Ein weiterer Haftbefehl erging gegen einen 20-jährigen Deutschen in Dallgow-Döberitz.
Bei den Durchsuchungen in mehreren Berliner Stadtbezirken, in mehreren Orten Brandenburgs sowie einer Adresse in Sachsen-Anhalt sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden, darunter Mobiltelefone und Ausweise. Wie es weiter hieß, setzte sich die mutmaßliche Bande aus deutschen, polnischen, serbischen und syrischen Staatsangehörigen zusammen.