Frankfurt a.M., Bamako (epd). Beim Abzug der UN-Mission Minusma aus Mali sind erneut Soldaten verletzt worden. Der Konvoi, der vor einer Woche den strategisch wichtigen Stützpunkt der nordmalischen Stadt Kidal verlassen habe, sei am Samstag erneut auf zwei improvisierte Sprengsätze gefahren, erklärte ein UN-Sprecher am Montag (Ortszeit) in New York. Dabei seien 22 Soldaten verletzt worden.
Laut Sprecher Stéphane Dujarric war es bereits der sechste Zwischenfall, seit der Konvoi Kidal am 31. Oktober in Richtung des Minusma-Hauptquartiers in Gao verlassen hat. Die Verwundeten seien auf dem Flugweg evakuiert worden, um in Gao medizinisch versorgt zu werden. Am vergangenen Mittwoch waren acht Blauhelme und am Freitag sieben durch Sprengsätze verletzt worden. Dadurch wurde das für das Wochenende geplante Eintreffen des Konvois in Gao verzögert.
Die malische Militärregierung hatte die UN-Mission im Juni aufgefordert, das Land zu verlassen. Geplant ist ein kompletter Rückzug bis Ende des Jahres und die Übergabe der Stützpunkte an die malische Armee. Wegen Sicherheitsbedenken schloss die Minusma den Stützpunkt in Kidal zwei Wochen früher als geplant, weshalb das Militär das Camp nicht rechtzeitig erreichte und es in die Hände von Tuareg-Rebellen gefallen ist. Die Rebellen kämpfen mit der Armee um die Kontrolle der Gebiete, aus denen sich die Minusma zurückzieht.
Die UN-Mission in Mali war eine der größten weltweit und galt auch als eine der gefährlichsten. Die Minusma war mit etwa 15.000 militärischen und zivilen Kräften im Land, darunter auch bis zu 1.100 Bundeswehrsoldaten. Seit 2013 sollte sie die Umsetzung eines Friedensvertrages mit Tuareg-Gruppen, die vorübergehend die Kontrolle über Nordmali übernommen hatten, überwachen und die Bevölkerung schützen. Die Ausbreitung von Terrorgruppen konnte Minusma nicht verhindern. Seit Beginn des Abzugs hat die Gewalt in der Region deutlich zugenommen.