Frankfurt a.M., Teheran (epd). Die inhaftierte iranische Frauenrechtlerin Narges Mohammadi ist in den Hungerstreik getreten. Sie habe ihre Familie in einer Nachricht aus dem Evin-Gefängnis informiert, dass sie am Mittwochmorgen damit begonnen habe, erklärten die Angehörigen auf dem Instagram-Account der diesjährigen Friedensnobelpreisträgerin.
Die Familie zeigte sich tief besorgt über den Gesundheitszustand Mohammadis. Bereits seit einer Woche verlangten Ärzte eine dringende Verlegung in eine Herz- und Lungenklinik, die der 51-Jährigen verweigert werde. Mit dem Hungerstreik protestiere Mohammadi gegen die Verweigerung medizinischer Hilfe für erkrankte Gefangene, aber auch weiter gegen die Frauenrechtsverletzungen im Iran. „Die Islamische Republik ist verantwortlich für alles, was unserer geliebten Narges zustößt“, hieß es weiter.
Mohammadi setzt sich seit rund drei Jahrzehnten für die Frauenrechte im Iran ein, wofür ihr vor einem Monat der Friedensnobelpreis zuerkannt wurde. Das Regime hat sie bislang nach Angaben des Nobelkomitees insgesamt 13 Mal festgenommen, fünfmal verurteilt und mit insgesamt 31 Jahren Gefängnis und 154 Peitschenhieben bestraft.