Frankfurt a.M. (epd). Die Hilfsorganisation SOS Méditeranée hat 75 Geflüchtete im Mittelmeer gerettet. Die Menschen wurden bei einem Einsatz in der Nacht auf Freitag im Ionischen Meer von einem überfüllten Segelboot an Bord der „Ocean Viking“ genommen, wie die Seenotretter am Freitag mitteilten. Das Rettungsschiff steuere nun den ihm zugewiesenen Hafen von Tarent im Süden Italiens an.
SOS Méditerranée zufolge befinden sich unter den Geretteten 23 Frauen und 17 Kinder. Das überfüllte Segelboot sei mindestens sieben Tage zuvor von Izmir in der Türkei ausgelaufen. Zum Zeitpunkt der Rettung seien die Schutzsuchenden bereits zwei Tage ohne Nahrung und Wasser gewesen. Bis zum Eintreffen der „Ocean Viking“ sei ein Handelsschiff in der Nähe des Segelboots geblieben, um diesem Schutz zu bieten.
Bereits vor einigen Tagen hatte die „Ocean Viking“ 47 Geflüchtete im Mittelmeer vor dem Ertrinken bewahrt. Die italienischen Behörden wiesen ihr anschließend den Hafen von Ravenna im Norden Italiens zu.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Seit Beginn des Jahres kamen laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bei der Überquerung 2.467 Menschen ums Leben oder sie werden vermisst. Die Dunkelziffer liegt demnach vermutlich deutlich höher. Eine staatlich organisierte Rettungsmission gibt es zurzeit nicht.