Hannover (epd). Als erstes Bundesland bildet Niedersachsen Lehrkräfte zu „mentalen Ersthelfern“ für Schülerinnen und Schülern aus. Ein entsprechendes Präventionsprogramm soll den Kindern und Jugendlichen helfen, besser mit Sorgen und psychischen Problemen zurechtzukommen, wie das Kultusministerium am Freitag in Hannover mitteilte. Die Ausbildung richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer sowie Schulsozialarbeiter aller Schulformen.
Bereits 650 Personen hätten an dem Fortbildungsangebot teilgenommen, das vom Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung organisiert wird. Damit nehme Niedersachsen eine bundesweite Vorreiterstellung ein, hieß es. In keinem anderen Bundesland gebe es bisher ein vergleichbares gezieltes und landesweites Angebot, mit dem die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen aller Schulformen in den Blick genommen und unterstützt werde.
Konkret gehe es bei der „Erste-Hilfe-Weiterbildung“ um den Umgang mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, Psychosen sowie Drogen- und Alkoholmissbrauch. Die Teilnehmenden lernen den Angaben zufolge nicht nur, erste Symptome dieser Erkrankungen zu erkennen, sondern auch wirksame Methoden, Jugendliche mit beginnenden psychischen Gesundheitsproblemen zu unterstützen.
Im Fokus stehen laut Kultusministerium drei zentrale Handlungsfelder: Gewalt- oder Missbrauchserfahrungen, der sensible Umgang mit den Belangen von LGBTIQ+-Personen sowie Belastungen durch die „multiple Krisenlage“. Dazu zählten die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, die kriegerischen Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten sowie der Klimawandel.