Zeist, Herrnhut (epd). Die Niederländerin Rhoinde Mijnals-Doth wird am Sonntag als Bischöfin der Evangelischen Brüder-Unität - Herrnhuter Brüdergemeine eingeführt. Sie ist für die Europäisch-Festländische Provinz zuständig und die erste Frau in diesem Amt, wie die Freikirche am Donnerstag Herrnhut mitteilte. Die Pfarrerin aus Utrecht engagiere sich besonders in der Frauenarbeit und der Ökumene. Die Einführung erfolgt in der Brüdergemeine im niederländischen Zeist.
Rhoinde Mijnals-Doth wurde 1963 geboren und wuchs auf der Karibikinsel Curacao und im südamerikanischen Suriname auf. 1987 ging sie in die Niederlande und studierte Theologie. Die Brüder-Unität hatte Mijnals-Doth im Juni auf der Synode im sächsischen Herrnhut gewählt. Sie ist eine von mehreren Bischöfen der Brüdergemeine.
Diese haben in der Freikirche kein leitendes, sondern ein seelsorgerliches und international verbindendes Amt. Zur Brüder-Unität gehören weltweit rund 1,25 Millionen Menschen. In Europa sind es rund 22.800 Mitglieder.
Zur Europäisch-Festländischen Provinz zählen die Niederlande, Deutschland, Dänemark, Schweden, die Schweiz, Estland, Lettland und Albanien. In Europa gibt nach Angaben der Freikirche außerdem noch Provinzen in Großbritannien und Tschechien. Weltweit sind es 29 Provinzen.
Die Evangelische Brüder-Unität entstand Mitte des 15. Jahrhunderts aus der böhmischen Reformation heraus. Anfang des 18. Jahrhunderts kam es in Herrnhut in der Oberlausitz zur Neugründung unter Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700-1760). Bekannt ist die Freikirche für das Andachtsbuch „Losungen“ und die Herrnhuter Sterne.