Berlin (epd). Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will Geflüchtete schneller in den deutschen Arbeitsmarkt integrieren. Er stellte am Mittwoch gemeinsam mit der Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit (BA) Andrea Nahles ein Programm vor, das sich vor allem an Ukrainerinnen und Ukrainer richtet.
Es gehe um 200.000 ukrainische Geflüchtete und weitere 200.000 Menschen aus anderen Herkunftsländern, die arbeiten dürften und könnten, sagte Heil. Weitere 100.000 Ukrainerinnen und Ukrainer kämen in den kommenden Monaten hinzu. Es handelt sich um die Menschen, die die Sprach- und Integrationskurse absolviert haben.
Heil zufolge sollen die Jobcenter die Geflüchteten künftig im Abstand von sechs Wochen ansprechen, ihnen Vermittlungsangebote machen und sie enger begleiten als bisher. Arbeitsangebote müssten angenommen werden, betonte der Minister. Bei mangelnder Kooperation könnten die Leistungen gemindert werden. Es würden aber auch weitere Unterstützungen vereinbart, beispielsweise berufsbegleitende Qualifikationen und weitere Sprachkurse.
Als Sonderbeauftragter zur Umsetzung des „Turbos zur Arbeitsmarktintegration“ wird das BA-Vorstandsmitglied Daniel Terzenbach berufen. Um das Programm zum Erfolg zu führen, müssten Länder, Kommunen, Arbeitgeber und die Betroffenen zusammengebracht werden, erklärte BA-Chefin Nahles. Ihren Angaben zufolge stehen derzeit insgesamt rund eine Million Geflüchtete dem deutschen Arbeitsmarkt zur Verfügung, davon knapp die Hälfte aus der Ukraine. Knapp ein Viertel sei bereits erwerbstätig, davon 155.000 in sozialversicherungspflichtigen Jobs.