Berlin (epd). Zum 82. Jahrestag des Beginns der nationalsozialistischen Deportationen von Juden aus Berlin findet am Mittwoch am Mahnmal „Gleis 17“ im Grunewald eine Gedenkveranstaltung statt. Unter anderem werden dazu Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sowie Schülerinnen und Schüler einer Gemeinschaftsschule erwartet, wie die Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin mitteilte. Dabei ist auch der Berliner Rabbiner Chaim Michael Biberfeld von der Israelitischen Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel).
Am 18. Oktober 1941 fuhr vom Gleis 17 des Berliner Bahnhofs Grunewald aus der erste Deportationszug mit mehr als 1.000 Jüdinnen und Juden Richtung Osten. Ziel war das Ghetto von Litzmannstadt (Lódz). Bis zum Frühjahr 1942 wurden von dem Bahnhof in dem noblen Villenviertel aus ungefähr 10.000 deutsche Juden in Arbeits- und Konzentrationslager deportiert und größtenteils ermordet. Weitere 30.000 der insgesamt über 50.000 Berliner Jüdinnen und Juden wurden vom Güterbahnhof Moabit und knapp 10.000 vom Anhalter Bahnhof deportiert.
Die Deutsche Bahn richtete 1998 das Mahnmal „Gleis 17“ am Berliner S-Bahnhof Grunewald ein. Es soll an die Rolle der ehemaligen Reichsbahn erinnern, die im Oktober 1941 mit Deportationszügen deutscher Juden in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager begonnen hatte.