Caritas warnt vor Einschnitte ins soziale Netz

Caritas warnt vor Einschnitte ins soziale Netz

Berlin (epd). Zum Tag der Deutschen Einheit appelliert die Caritas an die Regierung, auf geplante Einschnitte ins soziale Netz im Bundeshaushalt 2024 zu verzichten. „Insbesondere in den neuen Bundesländern kann das Vertrauen in unser System der Daseinsvorsorge, das soziale Sicherheit auf viele Schultern verteilt, leicht erschüttert werden - mit erheblichen Folgen für die Zustimmung zu unserer freiheitlichen Ordnung“, erklärte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa am Montag in Berlin.

Die Präsidentin des katholischen Wohlfahrtsverbandes hielt der Ampel-Koalition vor, mit dem Etat für nächstes Jahr „die Knoten des sozialen Netzes durchschneiden“ zu wollen. Doch wer das tue, habe am Ende „kein Netz mehr, sondern lose Fäden, und verspielt Vertrauen und das Gefühl der Sicherheit“. Das spiele anti-demokratischen und populistischen Kräften in die Hände, warnte Welskop-Deffaa.

Die von der Regierung geplanten Kürzungen gefährden nach ihrer Darstellung passgenaue Angebote von der Schuldnerberatung der Arbeiterwohlfahrt über die Migrationsberatung der Diakonie bis hin zu Altenhilfeeinrichtungen der Caritas und viele andere Angebote mehr. „Ich appelliere mit allem Nachdruck an die, die in diesen Tagen die Erfolge der Deutschen Einheit feiern, diese Erfolge nicht leichtfertig zu gefährden“, unterstrich Welskop-Deffaa. Die Menschen in Ostdeutschland, aber auch im Ruhrgebiet und in strukturschwachen Regionen im Saarland, in Hessen oder Bayern, bräuchten „die Sicherheit, dass das soziale Netz sie bei Notlagen auffangen wird“.