Tote bei Raketenangriffen auf Timbuktu

Tote bei Raketenangriffen auf Timbuktu

Berlin, Bamako (epd). Bei Raketenangriffen auf die Stadt Timbuktu im Norden Malis sind am Donnerstag mehrere Menschen getötet worden. Eine Granate habe einen Kreisverkehr getroffen, eine andere das zentrale Krankenhaus, erklärte die Armee in der Nacht zum Freitag. Zwei Menschen seien getötet und fünf weitere verletzt worden.

Timbuktu wird seit mehr als sechs Wochen von Al-Kaida-nahen islamistischen Gruppen belagert, viele Versorgungswege sind blockiert, Zehntausende Menschen sind komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Die Nahrungsmittelpreise haben sich seitdem zum Teil verzehnfacht.

Während die UN-Mission nach einer Entscheidung der malischen Übergangsregierung aus dem Land abzieht, erobern islamistische Gruppen immer mehr Gebiete in Mali. Sie greifen Dörfer und Städte an, viele Menschen fliehen vor der Gewalt und den unhaltbaren Lebensbedingungen. Die Übergabe der UN-Stützpunkte an die malische Armee verursacht zusätzliche Kämpfe.

Die malische Militärregierung, die sich durch zwei Putsche 2020 und 2021 an die Macht brachte, hat die Vereinten Nationen im Juni aufgefordert, ihre Stabilisierungsmission Minusma, an der auch die Bundeswehr mit etwa zu 1.100 beteiligt ist, abzuziehen. Seit Juli werden bereits die kleineren Militärbasen an die malische Armee übergeben. Bis zum Jahresende sollen alle rund 13.000 Soldatinnen und Soldaten abgezogen sein. Die malische Armee setzt derweil auf die Zusammenarbeit mit der russischen Söldnerfirma Wagner.