Hannover (epd). Erstmals haben sich zwei Brautpaare im Fußballstadion von Hannover das Ja-Wort gegeben. Eigentlich habe der Standesbeamte die Paare unmittelbar am Spielfeldrand der „Heinz von Heiden Arena“ trauen wollen, wo sonst der Traditionsclub Hannover 96 spielt, sagte Stadtsprecher Udo Möller am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Doch weil es regnete, wurde die Zeremonie kurzfristig in die Business-Lounge verlegt. „Aber mit Blick auf das Spielfeld.“ Beide Paare brachten ihre Hochzeitsgesellschaft mit.
Das Standesamt Hannover will das Stadion künftig generell als einen besonderen Ort für Trauungen aufnehmen. Ab Mai 2024 soll es fünf Termine für bis zu 25 Paare geben. Die Brautleute müssen für die besondere Location allerdings tief in die Tasche greifen: Das Extra-Event kostet 537 Euro. Trauungen der besonderen Art sind in der niedersächsischen Landeshauptstadt auch im Zoo, in den Herrenhäuser Gärten, im Wilhelm-Busch-Museum, in einer historischen Straßenbahn oder auf einem Solarboot auf dem Maschsee möglich.
In Deutschland öffnen bereits in mehreren Städten Fußball-Clubs ihr jeweiliges Stadion für Fan-Trauungen. Solche Angebote gibt es unter anderem bei Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, Werder Bremen, Mainz 05, Hertha BSC Berlin, Schalke 04, Arminia Bielefeld oder Dynamo Dresden. In der Regel werden die Zeremonien in der Loge oder im Stammtischbereich vollzogen, häufig auch in Stadionkapellen.
In Einzelfällen darf sogar das Spielfeld zum Ja-Wort am Mittelkreis betreten werden. Die Paare schreiten dann durch den Spielertunnel auf den „heiligen Rasen“. Dazu wird feierliche Musik eingespielt. Auf Wunsch erklingen auch Fangesänge.