Frankfurt a.M., Krakau (epd). Im polnischen Krakau beginnt an diesem Mittwoch die 13. Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB). Zu der einwöchigen Tagung mit dem Motto „Ein Leib, Ein Geist, Eine Hoffnung“ kommen nach Angaben des Weltbundes mehr als tausend Lutheraner aus 99 Ländern zusammen. Die Versammlung soll einen neuen Präsidenten wählen und die Arbeitsschwerpunkte der internationalen Kirchengemeinschaft für die kommenden Jahre festlegen.
Das Treffen soll dazu beitragen, Spaltungen und Polarisierungen in Kirchen und Gesellschaften zu überwinden. Auf dem Programm stehen unter anderem globale Gerechtigkeitsfragen, etwa mit Blick auf den Klimawandel, Armut und Hunger sowie die Rechte von Frauen und Kindern.
Gemeinsam wolle man erleben, was es heißt, „eins zu sein in Christus“, sagte die LWB-Generalsekretärin, die estnisch-lutherische Theologin Anne Burghardt, kurz vor der Tagung. Die rund 360 Delegierten seien aufgerufen, „Botschafterinnen und Botschafter der Hoffnung in der Welt zu sein“.
Zu den Schlüsselmomenten der Versammlung gehört ein Besuch der nahegelegenen Gedenkstätte und des Museums Auschwitz-Birkenau am Freitag, der mit einem Gebet und einer Andacht abgeschlossen werden soll. Zudem soll es Begegnungen in lutherischen Ortsgemeinden im südlichen Polen, Tschechien und in der Slowakei geben.
Die Vollversammlung ist das höchste Entscheidungsgremium des Lutherischen Weltbundes und kommt nur alle sieben Jahre zusammen, zuletzt 2017 in Namibia. Gastgeberin der diesjährigen Vollversammlung ist die Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen. Der Lutherische Weltbund umfasst rund 150 Mitgliedskirchen mit 77 Millionen Gläubigen.