Weimar, Berlin (epd). Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und das Internationale Auschwitz Komitee trauern um die ungarisch-jüdische Holocaust-Überlebende Eva Fahidi-Pusztai. Die Überlebende der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald und engagierte Kämpferin für Demokratie und Menschenrechte sei am Montag im Alter von 97 Jahren in Budapest verstorben, teilte die beiden Einrichtungen in Weimar und Berlin mit. Fahidi habe dem Häftlingsbeirat im KZ Buchenwald und dem Internationalen Komitee Buchenwald-Dora angehört.
Mit ihr verliere die Stiftung eine enge Freundin, die die Gedenkstättenarbeit seit Jahrzehnten mit großem Engagement unterstützt habe, erklärte die Stiftung. Der Exekutiv Vizepräsident des Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, erklärte, die Überlebenden von Auschwitz dankten „mit Bewunderung und Zuneigung einer großen Frau, die dem Tod von Auschwitz ihr ganzes Leben hindurch ihre Erinnerungen, ihre Kreativität und ihre Freude am Leben entgegengestellt hat“.
Eva Fahidi wurde am 22. Oktober 1925 im ungarischen Debrecen als Tochter einer großbürgerlichen, jüdischen Holzhändler-Familie geboren. Im Juni 1944 wurde die Familie nach Auschwitz verschleppt. Später wurde Fahidi von Auschwitz in ein Nebenlager des KZ Buchenwald im hessischen Allendorf deportiert. 1945 gelang ihr die Flucht auf einem Todesmarsch und sie kehrte nach Ungarn zurück. Fast ihre gesamte Familie fiel der Schoah zum Opfer.
2012 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz verliehen. Sei 2014 ist sie Ehrenbürgerin von Stadtallendorf in Hessen, seit 2020 von Weimar.