Deutscher Jugendliteraturpreis verliehen

Deutscher Jugendliteraturpreis verliehen
Das Bilderbuch "Mia schläft woanders" der schwedischen Autorin und Illustratorin Pija Lindenbaum ist am Freitag in Frankfurt mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet worden. Im Rahmen der Frankfurter Buchmesse wurden zudem Auszeichnungen in weiteren fünf Kategorien für herausragende Werke der Kinder- und Jugendliteratur vergeben. Der mit 10.000 Euro dotierte Sonderpreis für das Gesamtwerk Illustration ging an Norman Junge.

Gestiftet wird der mit insgesamt 50.000 Euro dotierte Preis vom Bundesfamilienministerium. Die Einzelpreise sind mit je 8.000 Euro dotiert. Das beste Bilderbuch "Mia schläft woanders" erinnere an eine Opernbühne und sei mit seinen zahlreichen Details ein großer Schauspaß, so die Jury: "Eine ganz alltägliche Kindererfahrung wird in diesem Bilderbuch gegen den Strich gebürstet und in beeindruckende Bilder und einen klugen Text gefasst." Übersetzt wurde das Buch von Kerstin Behnken.

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In der Kategorie Kinderbuch zeichnete die Kritikerjury Finn-Ole Heinrich (Text) und Rán Flygenring (Illustration) für "Frerk, du Zwerg!" aus. Der sprachgewandte, fabulierlustige und semantisch kreative Text mit den "frech-versponnenen Krakelbildern" sei "Quatsch in seinem allerbesten und feinsten Sinne und ein Plädoyer für Anarchie, Mut und Selbstbewusstsein", begründete die Jury.       

Als bestes Sachbuch wurde "Was, wenn es nur so aussieht, als wäre ich da?" von Oscar Brenifier (Text) und Jacques Després (Illustration) ausgezeichnet. Das Buch der beiden Franzosen behandelt laut Jury "strukturiert die wichtigen Fragen der Philosophie". Es gebe Antworten, die über die Vermittlung des in Schule und Beruf verwertbaren Wissens weit hinausgingen und beinhalte "innovative Illustrationen".

Die Sprache der Fantasie

Sieger in der Sparte Jugendbuch wurde der Autor Nils Mohl mit "Es war einmal Indianderland": Ihm gelinge es, "anspruchsvolles literarisches Erzählen thematisch dicht bei seinen jugendlichen Lesern zu realisieren - und das mit viel Herz und Ohr für seine Adressaten". Die Jury lobte "raffinierte Zeitsprünge" und den Einsatz "filmischer Gestaltungsmittel" in der Erzählung.

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Der Gewinner des Sonderpreises, Norman Junge, wurde für seine eigenen Bildsprache gelobt, die sich "konsequent der Verzweckung entzieht". Sein Schaffen stehe für Schönheit und Freiheit und erkenne die Realität der Fantasie an, begründete die Jury: "Zu allen Zeiten ist eine solche Sprache vonnöten, um auf die der Kunst innewohnende Freiheit hinzuweisen. Und für diese Sprache der Fantasie hat Norman Junge unverwechselbare und unvergessliche Bilder geschaffen."

Der Preis der Jugendjury, ebenfalls mit 8.000 Euro dotiert, ging an "Sieben Minuten nach Mitternacht" von Patrick Ness, illustriert von Jim Kay und übersetzt von Bettina Abarbanell. Die mächtigen sprachlichen Bilder und die Illustrationen lieferten eine perfekte Atmosphäre für die traurige, teilweise aber auch unterhaltsame Geschichte", so die Jury.