UN-Hochkommissariat besorgt über neue Gewalt in Teilen Äthiopiens

UN-Hochkommissariat besorgt über neue Gewalt in Teilen Äthiopiens

Genf (epd). Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat sich sehr besorgt über neue Gewalt in einigen Regionen Äthiopiens geäußert. In Amhara seien nach Berichten seit Juli mindestens 183 Menschen bei Zusammenstößen getötet worden, teilte das Hochkommissariat am Dienstag in Genf mit.

Die Lage in Amhara habe sich nach Zusammenstößen zwischen dem Militär und der regionalen Fano-Miliz und der Verhängung des Ausnahmezustands Anfang August erheblich verschlechtert. Der weitreichende Ausnahmezustand gebe den Behörden landesweit Befugnisse, um Verdächtige ohne Gerichtsbeschluss zu verhaften, Ausgangssperren zu verhängen und öffentliche Versammlungen zu verbieten.

Laut Berichten seien in ganz Äthiopien mehr als 1.000 Menschen auf der Grundlage dieses Gesetzes verhaftet worden. Auch aus der Region Oromia und dem westlichen Tigray habe das UN-Hochkommissariat besorgniserregende Informationen erhalten. Tigray war von November 2020 bis November 2022 Schauplatz eines blutigen Konflikts. Truppen der Zentralregierung und der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) kämpften gegeneinander.