Frankfurt a.M. (epd). Die deutsche Hilfsorganisation SOS Humanity hat knapp 60 Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer gerettet. Die Menschen seien am Mittwoch von der „Humanity 1“ bei einem rund einstündigen Einsatz von einem überbesetzten und nicht seetauglichen Holzboot gerettet worden, teilte die Organisation mit.
Den Angaben zufolge fand der Einsatz in der maltesischen Such- und Rettungszone statt. Die zuständigen Behörden hätten die Rettung trotz der Meldung des Seenotfalls nicht koordiniert, hieß es.
Die italienischen Behörden hätten der „Humanity 1“ den mehr als 1.000 Kilometer entfernten Hafen von Livorno zugewiesen, erklärten die Seenotretter. Mit der Zuweisung eines so weit entfernten Hafens werden den Geretteten ihr Recht auf eine schnellstmögliche Ausschiffung verwehrt. Mit der Ankunft in Livorno werde in vier Tagen gerechnet.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Seit Beginn des Jahres kamen laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bei der Überquerung 2.264 Menschen ums Leben oder sie werden vermisst.