Frankfurt a.M. (epd). Die Crew der „Sea-Eye 4“ hat im Mittelmeer mehr als 100 Flüchtlinge und Migranten aus Seenot gerettet. Wie die Betreiberorganisation Sea-Eye am Samstagabend auf der Plattform X, vormals Twitter, mitteilte, wurden innerhalb von 72 Stunden in drei Rettungseinsätzen 114 Menschen an Bord genommen. Laut Sea-Eye-Sprecher Gorden Isler war das Schiff am Sonntagvormittag in Richtung Malta unterwegs.
Beim dritten Notfall seien vier Flüchtlinge bewusstlos angetroffen worden, hieß es. Die Crew habe sie medizinisch versorgt und stabilisiert. Die Menschen seien Meer und Sonne mehrere Tage in ihren Booten schutzlos ausgeliefert gewesen. „Dehydrierung, Hitze & unbehandelte Vorerkrankungen wie Diabetes können schnell zu einer lebensgefährlichen Situation führen“, erklärte die Organisation auf X.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn des Jahres mehr als 2.200 Flüchtlinge und Migranten bei der Überquerung gestorben oder werden vermisst. Eine staatlich organisierte Seenotrettungsmission gibt es nicht.