DLRG empfiehlt Wassergewöhnung zu Hause in der Badewanne

DLRG empfiehlt Wassergewöhnung zu Hause in der Badewanne

Köln (epd). Angesichts gefährlicher Defizite bei den Schwimmfertigkeiten von Kindern appelliert die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) an Eltern, ihren Nachwuchs auf das Schwimmenlernen vorzubereiten. Es gebe DLRG-Empfehlungen für die Wassergewöhnung zu Hause, zum Beispiel in der Badewanne, sagte die DLRG-Präsidentin Ute Vogt am Donnerstag im Deutschlandfunk.

„Wir haben viele Kinder, die kommen zu uns, um das Seepferdchen zu machen - die weinen, wenn sie nur Wasser sehen“, schilderte Vogt Beispiele, wie es nicht laufen sollte. Mitunter sei es „ganz schwierig“, Kinder ans Wasser zu gewöhnen. Ein Problem sei, dass viele Eltern sich selbst nicht sicher genug fühlten, ihrem Nachwuchs das Schwimmen beizubringen. Ideal ist laut der DLRG-Präsidentin, wenn Kinder im Alter von fünf bis sechs Jahren mit dem Schwimmen beginnen.

Die DLRG hatte im vergangenen Jahr eine repräsentative Umfrage machen lassen, wonach jedes fünfte Kind im Grundschulalter (20 Prozent) nicht schwimmen kann - eine Verdoppelung seit 2017, als zehn Prozent der Jungen und Mädchen zwischen sechs und zehn Jahren nicht dazu in der Lage waren. „Am Ende der Grundschulzeit sollten Kinder schwimmen können“, unterstrich Vogt in dem Radio-Interview. Das Seepferdchen sei nicht ausreichend: „Sicher schwimmen kann ein Kind nur, wenn es das Schwimmabzeichen Bronze erreicht hat.“

Bei den Schwimmfähigkeiten der einzelnen Kinder gebe es ein soziales Gefälle: Kinder aus Familien mit geringerem Einkommen könnten tendenziell weniger schwimmen. Die Hürden, schwimmen zu lernen, seien umso höher, je weiter weg das nächste Bad sei.

Vogt sprach sich in diesem Zusammenhang für eine konzertierte Aktion von Bund, Ländern und Gemeinden aus, wie Bäder zu sichern seien. Vordringlich sei ein Bedarfsplan, wo es weiße Flecken vor allem in der Nähe von Grundschulen bei der Versorgung mit Bädern gebe. „Da muss aufgefüllt werden“, forderte die DLRG-Präsidentin. Kommunen könnten sich wie bei Gewerbegebieten auch beim Betrieb von öffentlichen Bädern zusammentun.